Kinderärzte - Elterninitiative Schule Bildung Zukunft

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Kinderärzte

Reaktionen

Sehr geehrter Frau Kollegin und Mitmutter:-),

vielen herzlichen Dank für Ihr Initiative. Ich möchte mich Ihnen anschließen und zwar im doppelten Sinne, als betroffene Mutter und als betroffene Kinderärztin.

Die Folgen der verfehlten Bildungspolitik bekommen wir Kinderärzte täglich zu spüren. Dabei werden pädagogische Defizite und die Folgen nicht evaluierter Versuche an unseren Kindern ( lesen durch schreiben) in den medizinischen Bereich verlagert ( Logopädie und Ergotherapie sollen Defizite auffüllen). Es ist eine landes-, wenn nicht sogar bundesweite Katastrophe, die da seit Jahren auf uns zurollt.

Im Herbst gab es eine Bundestagspetition, die Methode "lesen durch schreiben" zu verbieten. Leider gab es zu wenig Zeichner, ich denke, es war einfach nicht bekannt genug, sonst hätten sich viel mehr Eltern angeschlossen.

Nur wir Eltern haben die Chance wachzurütteln. Deshalb möchte ich ebenfalls unterzeichnen und Ihre Aktion unterstützen, soweit ich kann.

MfG

Dr. med. Stefanie Krohne-Reichert

Fachärztin für Kinder- und Jugendmedizin

Liebe Initiatoren und Unterzeichner der Anzeige,

Sie sprechen mir als Mutter, Großmutter und Kinder- und Jugendärztin absolut aus dem Herzen. Ich bin sehr froh, dass sie sich als Eltern mit Ihrem Protest gegen die seit Jahrzehnten immer absurderen „Lernmethoden‘, mit denen unsere Kinder konfrontiert werden, an die Öffentlichkeit gehen.

Als meine Kinder vor über 20 Jahren in die Schule gingen, war ich bereits von den Anfängen dieser fatalen Entwicklung direkt betroffen, weil ich die Auseinandersetzung mit meinen Kindern um z.B. die Verbesserungen, die nicht mehr in der Schule verlangt wurden, führen mußte. Aber das war ja harmlos im Vergleich zu Ihren Schilderungen, die ich aus meiner Kinder- und Jugendarztpraxis sehr gut nachvollziehen kann. Immer öfter werden mir Kinder mit den verschiedensten Lernstörungen in der Praxis vorgestellt. In vielen Fällen sind die Ursachen in der Schule selbst zu suchen.

Schon im Kindergarten wird den Kindern das Lernen durch Anleitung und die Ausrichtung auf Erwachsene systematisch abtrainiert. Nach der Ideologie, die hinter diesem „Erziehungskonzept“ steht, wird nämlich Motivation und Aufforderung als Zwang und Korrektur als Angriff auf die Autonomie des Kindes umgedeutet. Die so beim Kind hervorgerufene Frustration verhindere seine Entwicklung. Kinder können jedoch weder autonom sein, noch können sie sich „selbstorganisiert“ etwas beibringen. Entwicklungsneurologisch erwiesen ist jedoch das Gegenteil: Das Gehirn prägt sich jedes Bild ein. Wenn ein Fehler nicht korrigiert wird, bleibt dieses falsche Bild im Gehirn bestehen. Kinder sind auf die Anleitung und Unterstützung der Erwachsenen beim Lernen angewiesen. Lehrer, die ihren Schülern den Rechenweg selbst überlassen, wie Sie es beschreiben, lassen die Kinder gnadenlos im Stich. Leider übernehmen sie keine Verantwortung für das Chaos und das Seelenleid, das sie anrichten.

Ich wünsche Ihrer Initiative viel Erfolg und hoffe sehr, dass Sie als Eltern endlich Gehör finden. Ich werde die Informationen, die Sie mir geben, gern weiter verbreiten.