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Eltern

Reaktionen
Liebe Frau Kramer,

vielen Dank für die tolle Initiative mit Ihrer Zeitungsanzeige und die viele Arbeit, die sie da im Sinne unser aller Kinder bereits hineingesteckt haben. Ich stehe 100% hinter den von Ihnen aufgeführten Mängeln bzw. Forderungen. Gerne würde ich (als Vater) diese mit meiner Unterschrift unterstützen.

Mit freundlichen Grüßen
Michael Eisemann

Sehr geehrte Frau Kramer,

herzlichen Dank für Ihre Initiative! Dieselben Erfahrungen habe ich mit meinen 2 Jungs auch gemacht. Sie sind heute in der Oberstufe und schreiben immer noch falsch, weil der Schritt von "schreib, wie Du hörst" nach "schreib nach Duden" nicht vollzogen werden konnte. Schon in der Grundschule sollen die Kinder Buchpräsentationen machen. Das ohne elterliche Unterstützung entstandene Werk meines Sohnes (der im Gymnasium ein sehr guter Schüler ist) war: "Ich finde das Buch xxx gut, weil es spannend ist."
Aber in der gymnasialen Oberstufe geht das Malheur weiter. 17jährige Jungs (Mädchen scheinen da besser zu sein) sind oft nicht in der Lage, ohne jegliche Führung sich den Lernstoff selbständig - quasi wie Studenten - anzueignen.
Im Seminarkurs, der eine mündliche Abiturprüfung ersetzen kann, und einen erheblichen Arbeitsaufwand bedeutet, war mein Sohn praktisch alleine gelassen. Er hatte letztendlich keine Ahnung und keine Struktur, die Aufgabe zu bewältigen.
Zu Beginn der Oberstufe sagte der Englischlehrer: "Die Kinder - äh Schüler- müssen selbständig und unterrichtsunabhängig ihren Wort-schatz für die Kommunikationsprüfung erweitern". Die freudsche Fehlleistung zeigt deutlich, was der Lehrer davon selber hält. Nach den Elternabenden habe ich mich Lehrern, die z. T. mich schon unterrichtet haben, unterhalten, sie sagten mir hinter vorgehaltener Hand, dass das Niveau dramatisch gesunken sei. Manche boten in ihrer Freizeit in den Ferien unentgeltliche Abi-Vorbe-reitungskurse an.
Der Geist, der hinter allen Ausbildungen -bis hin zu Berufsausbildungen und Studium- eingeführt wird, könnte man umschreiben mit: "Ich weiss nichts, ich kann nichts, bin aber kompetent und präsentiere".
Es heißt, die einzige Ressource, die Deutschland habe, sei die Bildung.
Gute Nacht Deutschland.

Kollegialer Gruß
F. S.
Sehr geehrte Frau Dr. Kramer,

gerne beteiligen wir uns mit unserer Unterschrift an Ihrer Aktion, die wir voll und ganz unterstützen und aufgrund eigener Erfahrungen gut nachvollziehen können.

Mit freundlichen Grüßen
Thomas und Birgit Schäfer
Sehr geehrte Frau Dr. Kramer,

die tupfengleichen Erfahrungen machen wir jetzt seit zwei Jahren (Klasse 4) an der Luginslandschule Stuttgart-Untertürkheim mit zwei Kindern.
Individuelles und gemeinschaftliches Lernen = auf dem Flur hängen am Boden kauernd in unmöglicher Haltung schreibend oder auch nicht, Lehrer am Pult wartend auf die Ansprache einzelner Schüler und PerLe, Persönliche Lernzeit, Hausaufgaben für eine Woche, die vom Kind selbst geplant werden sollen und als abgearbeitet gekennzeichnet werden sollen.
Kontrolle der Aufgaben gelegentlich und summarisch durch den Lehrer.
Kopfhörer (!) bei zu großer Lautstärke während der schulischen Arbeitsphasen (8 Schulstunden in der Woche, 4 Doppelstunden)
Keine musische Betätigung -  kein kreatives Gestalten nur Ausschneiden von mandalaartigen Schablonen, die zusammengeklebt werden.
Wir leben momentan dem Ende der Grundschulzeit entgegen (Zwillinge).
Das Lernen wurde in der Schule nicht gelernt. "Wir brauchen das nicht. Es reicht wenn wir nur zwei Aufgaben machen", sagen die Kinder.
Wir erfinden selbst Aufgaben, lernen das Einmaleins, haben Auseinandersetzungen über das notwendige Lernpensum. "Das ist nur freiwillig", sagen die Kinder. "Wir müssen das nicht machen."
Wir haben selbst völlig andere Erinnerungen an unsere Schulzeit.
Die Systemumstellung in Klasse 3 hat uns "kalt erwischt". Sie wurde von der Schulleitung nicht begründet. Kritik konnte nicht angebracht werden. Eine Bilanz steht aus.
In der Zwischenzeit gibt es einen Beitrag von Herrn Burchardt in der Rundfunkreihe "Aula" des SWR am 13. März dieses Jahres um 8.30h. Er hat sich kritisch mit dem Konzept auseinandergesetzt, für das kein Urheber bekannt ist...
Wir denken, dass dieses Konzept mit dem aus dem Konzept der ab Klasse 5 möglichen Gemeinschaftsschule in die Grundschule importiert worden ist. Chancengleichheit sollte das Ziel sein, kommt aber nicht zu Stande.
Wir unterstützen Ihre Kritik.
Dr. Reinald Ziegler und Irene Ziegler
Sehr geehrte Frau Kramer,

Sehr gerne möchte ich Ihre Anzeige zur Bildungspolitik unterschreiben, die ich in der heutigen Zeitung gelesen habe.
Meine Tochter kommt diesen Herbst in die Schule und ich sehe die von Ihnen in der Anzeige trefflich formulierten Probleme schon auf uns zurollen. Bereits vor zehn Jahren habe ich hoffnungslos frustrierte Erstklässlerinnen erlebt, die hilflose Wut auf ein zerknittertes Blatt Papier mit der Überschrift "Wochenplan" hatten, der sie zu vorausschauender Planung des Wochenpensums erziehen sollte.
Vielleicht könnte man es schaffen, Ihre Anzeige auf Seitengröße abzudrucken, es ist ungeheuerlich, dass nach den schlechten Erfahrungen einer kompletten Schülergeneration weiterhin an dieser Heilslehre vom wahren Lernen festgehalten wird.

Herzliche Grüße
B. S., Stuttgart

Sehr geehrte Frau Kramer,

an unserer Grundschule kann ich genau das Gleiche feststellen. Durch das individuelle Lernen macht jeder was anderes, was zur Folge hat, dass der Lärmpegel derart ansteigt, dass sich manche Schüler gar nicht mehr auf ihre Aufgabe konzentrieren können. Diese Schüler werden dann einfach mit einem Gehörschutz ausgestattet. Das kann sicher nicht der richtige Weg sein. Nachdem BW in der Bildungsstudie auch noch auf den vorletzten Platz gerutscht ist, zeigt doch auch, dass die Bildungspolitik auf dem falschen Weg ist. Ich unterstütze Ihre Initiative gerne und hoffe, dass sich viele Eltern daran beteiligen und die Politik einlenkt.

Mit freundlichen Grüßen
Harald Herzog
Vater von 2 Grundschulkindern


 
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